Dave Praed
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Warum Wachstumshormon (GH) wichtig ist


Das menschliche Wachstumshormon (Somatotropin) wird von der Hirnanhangdrüse produziert und steuert nicht nur das körperliche Wachstum bei Kindern, sondern wirkt sich auch auf Stoffwechsel, Muskelmasse, Knochenstärke und Energielevel im Erwachsenenalter aus.






Typische Laborwerte – Was die Zahlen bedeuten


Parameter Normbereich (männlich) Normbereich (weiblich) Bedeutung


GH-Spiegel <1 µg/L <1 µg/L Niedrig → Wachstumsprobleme; hoch → Akromegalie, selten.


IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1) 90–300 ng/mL 90–300 ng/mL Spiegel spiegelt langfristige GH-Aktivität wider.


IGFBP-3 1,8–4,5 g/L 1,8–4,5 g/L Bindungsprotein; reguliert IGF-1-Verfügbarkeit.



> Hinweis: Werte variieren je nach Labor und Tageszeit (GH ist pulsierend).



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Typische Tests zur Bestimmung von GH



Test Ziel Ablauf


Stimulationstests (GHRP-2, Arginin) GH-Freisetzung prüfen Medikamente injiziert; Blutproben in 0–120 min abgenommen.


Unterdrückungstests (Glukose, Insulin) Diagnose von Akromegalie Glukose/Insulin verabreicht; GH sollte sinken – bei Akromegalie bleibt es hoch.


IGF-1 & IGFBP-3 Messungen Langzeit-GH-Status Einmalig, einfach zu interpretieren.



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Häufige Ursachen für abnormale Werte



Ursache Typische Befunde Therapieoptionen


GH-Defizienz (Kinder) Niedrige GH & IGF-1 Recombinant GH-Therapie, Wachstumshormon-Ersetzen.


Akromegalie Hohe GH & IGF-1; Unterdrückungstest negativ Operation, Radiotherapie, Somatostatin-Analoga.


Gleichgewichtsschwankungen (Stress, Schlaf) Fluktuierende Werte Lebensstil-Anpassungen, regelmäßige Messung.



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Was Sie bei Laborwerten beachten sollten



Zeitpunkt der Blutabnahme – Morgenstunden sind meist repräsentativ.


Ernährung & Bewegung – Diese können kurzfristig die GH-Spiegel beeinflussen.


Medikamenteneinnahme – Einige Medikamente (z. B. Kortikosteroide) hemmen die GH-Freisetzung.








Wann sollten Sie einen Spezialisten aufsuchen?




Anhaltende Wachstumsverlangsamung bei Kindern


Plötzliche Körperveränderungen (Vergrößerung von Händen/Zehen, Gesicht) im Erwachsenenalter


Körperliche Beschwerden wie Muskelschmerzen, Gelenkbeschwerden oder Müdigkeit, die mit GH-Störungen in Zusammenhang stehen könnten









Fazit – Die richtige Interpretation Ihrer Blutwerte



Wachstumshormon- und damit verbundene Laborwerte geben wichtige Hinweise auf Ihre allgemeine Gesundheit. Eine korrekte Analyse ist jedoch immer im Kontext von Symptomen, Lebensstil und weiteren Testergebnissen zu sehen. Bei Unsicherheit oder auffälligen Ergebnissen konsultieren Sie einen Endokrinologen – frühzeitige Diagnose spart langfristig Zeit und Kosten.



Wachstumshormone werden häufig als Therapieoption für verschiedene medizinische Zustände eingesetzt und sind ein Thema von großem Interesse, besonders wenn es um die Frage geht, bis zu welchem Alter man diese Hormone noch sicher verwenden kann. In diesem Text beleuchten wir zunächst das Wachstumshormon selbst, danach geben wir einen schnellen Überblick über den Hormonstoff GH (Humanes Wachstumshormon) und schließlich erläutern wir, welche Krankheiten mit dem Einsatz von Wachstumshormonen verbunden sind und welche Symptome dabei auftreten können.



Wachstumshormon
Das Wachstumshormon, auch als Humanes Wachstumshormon (HGH) bekannt, ist ein Peptidhormon, das in der Hirnanhangdrüse produziert wird. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Wachstums von Knochen und Muskeln, reguliert den Stoffwechsel von Fett, Protein und Kohlenhydraten und unterstützt die Zellregeneration. Bei Kindern und Jugendlichen sorgt es für normales Wachstum und Entwicklung. In Erwachsenen wirkt das Hormon vor allem auf den Stoffwechsel und die Regenerationsfähigkeit des Körpers.



GH – Auf einen Blick
Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Punkte zum Humanen Wachstumshormon:





Produktion: Die Hirnanhangdrüse in der Hypophyse produziert GH, dessen Freisetzung von einer Reihe neurohormonaler Signale gesteuert wird.


Wirkungsweise: GH bindet an spezifische Rezeptoren auf Zellen und aktiviert intrazelluläre Signalwege, die das Zellwachstum und die Proteinsynthese fördern.


Dosis & Verabreichung: In der klinischen Praxis wird HGH in subkutaner oder intramuskulärer Form verabreicht. Die Dosierung variiert je nach Indikation und Alter des Patienten.


Altersgrenze: Der Einsatz von Wachstumshormonen ist nicht ausschließlich an ein bestimmtes Alter gebunden, jedoch gibt es klare Richtlinien für die Anwendung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. In der Regel wird HGH erst dann verabreicht, wenn das Wachstumskliff (der Zeitraum bis zum Abschluss des Knochenwachstums) noch aktiv ist oder wenn eine spezifische medizinische Indikation vorliegt.


Zulassung: In vielen Ländern sind HGH-Produkte für die Behandlung von bestimmten Defizit-Störungen und seltenen Erkrankungen zugelassen, wie z.B. das Wachstumshormondefizit bei Kindern, das Prader-Willi-Syndrom oder bestimmte Formen der Primärinsuffizienz der Hypophyse.



Krankheiten & Symptome
Der Einsatz von Wachstumshormonen ist in der Regel auf medizinisch indizierte Erkrankungen beschränkt. Die wichtigsten Krankheitsbilder und die damit verbundenen Symptome sind:





Wachstumshormondefizit (GHD) bei Kindern: Kinder mit einem Mangel an HGH zeigen eine verzögerte Wachstumsrate, niedrige Körpergröße, ein langes Gesicht, geringe Muskelmasse und oft ein erhöhtes Risiko für metabolische Störungen.


Prader-Willi-Syndrom: Bei dieser seltenen genetischen Erkrankung führt ein Mangel an Wachstumshormon zu einer verminderten Muskelkraft, einem erhöhten Körperfettanteil, Wachstumsverzögerungen und häufig auch zu Verhaltensproblemen wie Hyperphagie (übermäßiger Appetit).


Primäre Hypophyseninsuffizienz: Patienten mit einer Unterfunktion der Hirnanhangdrüse leiden unter niedrigen HGH-Spiegeln, was zu Wachstumslängseln bei Kindern und zu Müdigkeit, Schwäche sowie einer gestörten Glukoseregulation bei Erwachsenen führen kann.


Langerhans-Cell-Hyperplasia (HSH): Bei dieser Erkrankung ist das Hormon nicht ausreichend, um die Knochen- und Muskelentwicklung zu unterstützen. Symptome sind oft Wachstumsverzögerungen, niedrige Körpergröße und eine erhöhte Anfälligkeit für Knochenerkrankungen.


Idiopathische Hypoplasie der Hypophyse: Diese seltene Erkrankung kann mit einer fehlenden oder reduzierten Produktion von HGH einhergehen. Typische Symptome sind Wachstumsverzögerung, niedrige Körpergröße und häufig auch eine verminderte Muskelkraft.



Die Entscheidung für die Gabe von Wachstumshormonen erfolgt immer nach einer genauen Diagnose, bei der sowohl hormonelle Tests als auch bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen. Bei Kindern wird oft eine Therapie erst dann begonnen, wenn das Wachstumskliff noch offen ist – in den meisten Fällen bedeutet dies ein Alter bis zu etwa 18–20 Jahren, je nach individueller Entwicklung. Für Jugendliche und junge Erwachsene kann die Behandlung verlängert werden, solange der Knochenwachstumsprozess noch nicht vollständig abgeschlossen ist.

Insgesamt gilt: Der Einsatz von Wachstumshormonen ist stark reglementiert und erfolgt ausschließlich bei klar definierten medizinischen Indikationen. Die Altersgrenze für eine sichere Anwendung hängt dabei von den spezifischen Erkrankungen und dem individuellen Wachstumsstatus ab, wobei Kinder bis zum Abschluss des Knochenwachstums (in der Regel bis zur Mitte zwanziger Jahre) behandelt werden können, wenn die klinische Situation dies erfordert.
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